Dr. Martin Reti 10. Oktober 2014

Gartner Top 10 Tech Trends 2015

Im letzten Post hatten wir zur Halbzeit des Gartner Symposiums/ITXpo über die Businesstrends geschrieben, heute, am letzten Tag, folgt der Blick auf die zugrunde liegenden Technologie-Trends, die Gartner Top 10 Tech Trends 2015. Die Treiber der digitalen Transformation. Wer genau hinschaut, wird die Zusammenhänge recht leicht erkennen.

Die Top 10 Tech Trends 2015

1 Computing Everywhere Eine Welt voller IT

IT-Funktionen und Vernetzung werden unseren Alltag immer stärker durchdringen. Ob dies für menschenleere Regionen wie die Sahara und die Hohenloher Ebene genauso gilt wie für die großen Städte, lassen wir mal unkommentiert. An allen Ecken und Enden wird es intelligente Bildschirme geben und Geräte, die noch mehr können. Menschen werden dadurch mehr Möglichkeiten zur Interaktion haben.

2 The Internet of Things (IoT)

Das bezieht sich auf die ungesehene Vernetzung von Dingen und Sensoren, die für einen großen Teil des drahtlosen Netzverkehrs verantwortlich sein werden. Die Herausforderung wird darin liegen, dass durch die Sensoren-Netzwerke Mehrwerte für Kunden enstehen, die diese auch bezahlen oder zumindest deren Customer Experience dienen. In erster Linie werden sie der Zuverlässigkeit von Geräten und damit verbundenen Services dienen. Und vielleicht sehen wir dann auch einen Pfandflaschen-Rückgabe-Automaten, der funktioniert ;) Bei Aufzügen, Ampeln und Energieanlagen scheint das ja schon zu funktionieren.

3 3D Printing

Im Zusammenhang mit der Personalisierung von langlebigen Konsumgütern (wie Tassen und Teppichen ;)) war bereits die Rede von den 3D-Druckern. 3D-Druck wirkt wie Spielerei, ist aber gerade auch für den internen Einsatz in Unternehmen eine Option, die immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, um autark und schnell Teile oder Prototypen in Kleinmengen zu produzieren.

4 Advanced, Pervasive and Invisible Analytics

Das ist das, was Daten- und Verbraucherschützer auf die Barrikaden treibt. Wer ein vernetztes Gerät nutzt, der hinterlässt auch Daten, die im Zweifelsfall benutzt werden, um ihn als Kunden besser kennenzulernen. Wie die Überschrift suggeriert, muss der Nutzer über den Einsatz der analytischen Methoden gar nicht mal im Bilde sein. Dass wir dort schon angekommen sind, zeigt das Heer der kostenlosen Apps, für die wir mit Daten wie unserem Nutzerverhalten bezahlen.

5 Context Rich Systems

Hier wird der Faden direkt weitergesponnen. Wer den Nutzer kennt, die Orte, an denen er sich bewegt, seine Historie, seine Vorlieben, seine Sozialkontakte, der kann ihn zielgerichtet ansprechen, Wir fühlen uns erinnert an die Einsatzszenarien für die Einzelhändler. Damit wird der Nutzer (oder Smartphone-Besitzer) ein Teil seiner Umgebung, die auf ihn reagiert.

6 Smart Machines

Über smarte Autos und smarte Häuser haben wir schon geschrieben. Das Attribut smart wird noch viel mehr Gerätschaften angehängt werden. Nicht nur im Konsumenten-Umfeld, sondern auch im industriellen Einsatz, beispielsweise smart Gabelstapler ;)

7 Cloud and Client Computing

Der Trend zum Einsatz von Cloud Computing wird nicht abebben. Immer mehr Dienste wandern in die Cloud. Die Cloud wird die Plattform im Hintergrund, auf der Dienste laufen, die von verschiedenen Geräten aus genutzt werden. Um diese Prognose zu wagen, braucht man keine übernatürlichen Kräfte ;)

8 Software Defined Applications and Infrastructure

Wenn Applikationen aus der Cloud kommen, dann brauchen sie auch eine neue Architektur, die sich an den Rahmenbedingungen der Dynamik orientiert. So werden Lastspitzen beherrschbar und erst dann können IT-Ressourcen adaptiv genutzt werden. Das erinnert an den Punkt, dass digitale Unternehmen dazu übergehen werden, instabile Prozesse zu implementieren, um offen zu sein für schnelle Veränderungen und Anpassungen.

9 Web-Scale IT

Auch dieses Moment wird häufig im Zusammenhang mit Cloud Computing diskutiert. Es fokussiert aber stärker auf die Produktion von IT-Leistungen in den Rechenzentren der Anbieter, also: Wie wird eine Cloud gemacht? Wie können Anbieter kostengünstig ins Risiko gehen, wenn sie Abnahmemengen dynamisieren und nutzungsbasiert abrechnen? Dazu sind u.a. industrialisierte Rechenzentren nötig mit einem hohen Grad von Automatisierung. Gartner definierte sechs Kriterien für Web Scale IT, zu denen auch moderne Zusammenarbeitsformen gehören.

10 Security

Oha. Zu allerletzt kommt noch das Thema der Sicherheit. Dieses ist aber sicher nicht das letzte in dieser Reihe. Wenn Maschinen und Sensoren unser Leben immer stärker durchdringen, Prozesse, Unternehmensabläufe übernehmen, dann wird die Bedeutung von Sicherheit elementar. Denken wir an den Ausfall des Stromnetzes, die Manipulation von Produktionsprozessen in Unternehmen oder Smartphones, die selbstständig unser Geld ausgeben, an Gesundheits-Wearables, die falsche Daten an Ärzte und Kliniken weitergeben - das Feld für dramatische Konsequenzen, sowohl für den Einzelnen, als auch für Unternehmen, Branchen oder ganze Volkswirtschaften, ist bei einer zunehmenden Vernetzung immens.

Alles in allem resümiert Gartner mit diesen Aussagen zu den Top 10 Tech Trends eher die gegenwärtige Situation, als dass das Analystenhaus einen Blick in die Zukunft wirft. Umso glaubwürdiger ist aber diese Projektion.

Bild: Gerd Altmann auf pixabay.com

 

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Dr. Martin Reti

Senior Consultant

Martin ist als Senior Consultant zuständig für eine breite Palette von divia-Themen, seien es klassische Marketinginstrumenteoder digitale Medien. In seiner Rolle berät er Unternehmen bei der Einführung von Social Media, bereitet im Content MarketingInhalte werthaltig auf und dient als Sparringspartner und Promotor von neuen Marketing-Ideen.

Martin hat langjährige Erfahrung im strategischen Marketing. Einerseits konzipiert er Marketingkampagnen, andererseits fühlt er sich auch als Umsetzer sehr wohl. Neben Auftragsarbeiten hat er auch eine große Zahl von Fachveröffentlichungen über Themen der digitalen Welt publiziert. Er ist ein gewinnender Referent zu Themen wie digitaler Transformation, Social Mediaund Cloud Computing. In seiner Rolle als “Übersetzer” und “Erklärer” vermittelt er komplexe (technische) Inhalte einfach und verständlich. Dabei kommt ihm sein analytischer Blick als Naturwissenschaftler zugute.

Als digitaler Immigrant versöhnt er die Welt des klassischen Marketing und das digitale Universum. Er hat langjährige Erfahrung in der ICT-Branche und kennt die aktuellen Themen, die Unternehmen – heute, häufig aber erst morgen – umtreiben: Big Data,Cloud Computing, Mobile, Collaboration & Co. In der Vergangenheit hat er aber auch Querschnittsthemen wie Prozesse und Personal unterstützt und sogar zwei Jahre als Social Media Manager in der Personalwirtschaft gearbeitet.

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In der Freizeit engagiert sich Martin als Familienvater dreier Kinder und als Kirchengemeinderat u.a. in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Martin ist immer bereit für ein gepflegtes Karten-, Würfel- oder Brettspiel. Als weiteres Hobby veröffentlicht er Rätsel auf seinem Blog. Aber auch im Freien ist der passionierte Freizeitläufer anzutreffen.

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