Philipp von Schmeling 26. Januar 2017

Marketing Trends 2017: Mit (Live-)Videos mehr erreichen

 Snapchat! So lautet bei vielen die erste Assoziation, wenn sie Marketing Trend und Live-Video in einem Satz hören. Ja, Snapchat ist eines der Paradebeispiele für die virale Kraft bewegter Bilder. Vor allem die Kombination aus Live-Video, Chat-App und Social Network trifft den Nerv der Zeit und hat zweifelsohne zum rasanten Aufstieg der App beigetragen: Laut statista waren im Juni 2016 täglich 150 Millionen User von Snapchat aktiv. Kein Wunder also, dass die Konkurrenz nachzieht. Je nach Kern-Ausrichtung bringen Anbieter wie Twitter und Facebook jedoch sehr unterschiedliche Plattformen und Formate auf den Markt.

Twitter: Meerkat vs. Periscope

Twitter hat den Live-Video-Trend mit Meerkat und Periscope aufgegriffen. Ähnlich wie bei Snapchat stehen Livestreams über Meerkat ausschließlich für die Dauer der Übertragung zur Verfügung, was eine Möglichkeit zur Vorankündigung braucht, um die gewünschte Reichweite zu erzielen. Der Zugriff auf entsprechende APIs wurde aber von Twitter eingeschränkt, was den Dienst letztlich zahnlos macht und auch verdeutlicht, dass Periscope im Marketingfokus von Twitter steht. Hier bleiben die livegestreamten Videos nach Ablauf noch bis zu 24-Stunden online und ergänzen so die Micro-Blogging-Plattform durch einen Micro-TV-Dienst. Einen interessanten Vergleich der beiden Dienste aus Journalistensicht gibt es hier.

Facebook vs. YouTube

Facebook geht einen ähnlichen Weg. Nach dem Zukauf von Instagram ist das Livestream-Angebot eine logische Weiterentwicklung, immerhin werden auf Facebook vor allem Bilder und – Achtung! – Youtube-Videos geteilt. Pro Tag werden auf der Plattform bis zu acht Milliarden Videos angesehen. Wenig überraschend, dass man bei Zuckerbergs den Kuchen nicht anderen überlassen möchte. Durch die enorme Reichweite des Netzwerks und das zeitlich unbegrenzte Einbinden der Aufnahmen in die Timeline tritt Facebook ganz klar in Konkurrenz zu YouTube.

Warum Videos ein hervorragendes Marketing-Tool sind

Das oben bereits angerissene Nutzerverhalten beeindruckt schon durch die schieren Zahlen. Aus Sicht des Marketers ist es allerdings interessant, wie sich diese Begeisterung für die eigenen Zwecke nutzen lässt. Dafür ist es wichtig zu wissen, ob und wie Kunden auf Marketing-Videos reagieren. Bei der 2017er Umfrage von wyzowl gaben 91% der befragten Endnutzer an, dass sie bereits Videos genutzt haben, um sich über Produkte oder Dienstleistungen zu informieren. 79% gaben an, dass sie Videos Textdokumenten vorziehen: Eine Steigerung von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Und starke 84% Prozent gaben an, dass ein Video den Ausschlag für ihre Kaufentscheidung gegeben hat.

Marketing wird Infotainment

Die Aufgabe des Marketers ist jetzt, die Entertainment-Trends aufzugreifen und seinen Kunden Content zu liefern, der nicht nur inhaltlich, sondern auch in seiner Form begeistert. Und in bester Inbound Marketing Manier sollte dies plattformübergreifend passieren, denn der Mix, aus dem sich Kunden bedienen ist heute weit größer als nur Fernsehwerbung und Youtube-Kanäle. Die aktuellen technischen Möglichkeiten werden von Kunden in ihrer ganzen Bandbreite intensiv genutzt und bieten Gelegenheit genug, sich ihnen mit (Live-)Videos persönlich und überzeugend zu nähern. Das macht den Einsatz von Periscope, Snapchat, Youtube & Co. zu einem der Mega-Trends im Marketing 2017. Unser Tipp: Wenn Sie hier noch nicht vertreten sind, schauen Sie sich die Plattformen in Ruhe an und bewerten Sie sie selbst – wir sind uns sicher, dass dabei schon die ersten Ideen kommen, wie Sie sie für sich nutzen könnten.

Lesen Sie hier, welche Marketing Trends 2017 außerdem noch eine Rolle spielen:

Marketing Trends 2017

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Philipp von Schmeling

Philipp von Schmeling schreibt im divia Blog zu Marketingthemen im IT- und B2B-Kontext. Sein aktueller Schwerpunkt liegt dabei auf der Inbound-Marketing-Methodik und Marketing-Trends. Im Projektmanagement organisiert und begleitet er Kundenwebinare.