divia Gmbh 11. November 2013

Nachhaltigkeitsrisiko China – Gefahren für den mittelständischen Maschinenbau (3)

Im Rahmen der Masterarbeit wurden 44 Maschinenbau-Unternehmen beliebiger Unternehmensgröße mit Geschäftsbeziehungen in China gebeten, eine Auswahl von Nachhaltigkeitsrisiken hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und entstehendem Schaden einzuschätzen. Die Großunternehmen (ab 500 Mitarbeiter) weisen allen abgefragten Risikogruppen (ökologische, ökonomischem, soziale und Compliance Risiken) ein mittelhohes bis hohes Risiko zu. Die befragten KMU bewerten die Risiken erheblich schwächer. Lediglich in den ökonomischen und Compliance Risiken sehen sie eine hohe Gefahr. Soziale Risiken und ökologische Risiken sind nach ihren Angaben in China vergleichsweise unbedeutend. Gleicht man dies mit den Ergebnissen meiner Bewertung in der Masterarbeit ab, unterschätzen KMU die Gruppe der ökologischen und sozialen Risiken stark. Insbesondere die Risiken unsachgemäße Entsorgung, Luftverschmutzung und Diskriminierung bergen ein sehr hohes Restrisiko, welches die KMU unbedingt einkalkulieren müssen.

418168_web_R_by_Andreas Zöllick_pixelio.de Zusammengefasst nehmen sämtliche Nachhaltigkeitsrisiken in China für die mittelständischen Maschinenbauer ein existenzgefährdendes Ausmaß an. Dieser hohe Risikolevel ergibt sich zum einen daraus, dass die Risiken vergleichsweise häufig in China eintreten, zum anderen, dass bei Eintritt der Risiken verschiedene Schadenstypen entstehen, welche bei ihrer Kombination die Tragfähigkeit der KMU übersteigen. Generell kann man davon ausgehen, dass die Unternehmen bei einer Schädigung des Öko- und Sozialsystems die Kosten nicht vollständig externalisieren können. Selbst wenn keine rechtlich-ökonomischen Konsequenzen eintreten, haben die Unternehmen die Schädigung der Öko- uns Sozialsysteme über Beschädigung ihrer Reputation trotzdem zu tragen. Letztendlich bedeutet dies, dass die Unternehmen, um ihre Reputation zu schützen, insbesondere soziale und ökologische Risiken (stärker) berücksichtigen müssen. Eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit im internationalen Geschäftsverkehr trägt letztendlich dazu bei, negative Konsequenzen für die Triple Bottom Line im Ausland zu verringern, eine strengere Gesetzgebung im Ausland zu unterstützen bzw. Regulierungslücken zu schließen, Compliance Verstöße und damit Sanktionen zu vermeiden und die Reputation zu schützen.

Weitere Informationen zu der Masterarbeit oder der Umfrage können Sie unter info@divia.de anfordern.

Die Links zu den beiden vorhergehenden Blogartikeln finden Sie hier:

Blogartikel 1 gibt Ihnen eine Einführung in die Thematik >>

Blogartikel 2 beschreibt die wichtigsten Nachhaltigkeitsrisiken in China >>

Bildquelle: Andreas Zöllick / pixelio.de

 Dieser Beitrag wurde von <a href="https://www.xing.com/profile/Tanja_Oesterle2">Tanja Österle</a> geschrieben
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