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Einkaufen für Weihnachten – online oder im Laden?

Geschrieben von Dr. Martin Reti | 17. Dezember 2014

Gerade jetzt – kurz vor Weihnachten gewinnt der neue Volkssport Nummer Eins wieder Anhänger: Raus aus der Kälte, rein in den Laden, alles anschauen, womöglich erklären lassen und dann schnell wieder raus – meist sogar ohne Alibikauf. Und stattdessen daheim oder gar noch unterwegs ab ins Internet und dort einkaufen. Das Phänomen firmiert unter dem Titel Showrooming. Und ist – wenn man den Aussagen vieler leidender Einzelhändler glauben darf, die Geißel des Internet-Zeitalters. Böse digitale Welt!

Showrooming – der Untergang des Einzelhandels?

Das stimmt so aber nicht ganz – zumindest laut Studie von Globalwebindex. Die befragen regelmäßig jedes Quartal ca. 40.000 Onlinenutzer zwischen 16 und 64. Auch im Herbst 2014. Und dabei kam raus, dass Online-Nutzer mitnichten nur im Internet kaufen. Das hatte ja auch schon die Studie des BearingPoint Institute gezeigt.

Gegentrend: Webrooming

Mindestens genauso verbreitet wie das Showrooming ist der entgegengesetzte Trend, das Webrooming. Hierbei schauen sich Konsumenten erstmal ausführlich im Web um, bevor sie dann in den Laden gehen und einkaufen. Opus Research schätzt die Größenordnung der Einkäufe, die im Laden abgeschlossen, aber online initiiert wurden, auf 1,83 Billionen US-Dollar. Das entspricht dem 10-fachen des reinen E-Commerce (186 Mrd. US-Dollar).

Auch der Artikel entscheidet beim Einkaufen

 


Quelle: Globalwebindex. Q3/2014

Wie der Kampf Webrooming gegen Showrooming ausgeht, ist aber auch vom Produkt abhängig. Elektroartikel? Nein, da liegen sie daneben – die werden häufiger im Laden als im Internet gekauft. Genauso wie Autos und Motorräder.
Warm anziehen sollten sich hingegen die Anbieter von Büchern, Musik und Kosmetik sowie – überraschenderweise – die von Kleidung und Schuhen. Gerade bei Kleidung und Schuhen bringen ja Ladengeschäfte nicht unerhebliche Vorteile. Immerhin weiß man sofort, ob die Sachen (zum Käufer) passen ;).

Nicht gegeneinander: Miteinander – Omni-Channel-Strategie

Alles in allem scheint die Diskussion stationär gegen online ohnehin nicht angebracht. Viel entscheidender ist es für die Händler, ein ausgewogenes Miteinander zu bieten. Offene Türen online und offline. Damit Kunden die Möglichkeit haben, in jeder Situation zu kaufen (auch mobil).
Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei den Weihnachtseinkäufen. Der Statistik zufolge werden Sie damit online übrigens eher fündig als stationär ("a gift for someone"). Trotzdem viel Spaß beim Bummeln durch Deutschlands Einkaufszonen ;)