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Intelligentes Marketing: Was nützt uns Big Data?

Geschrieben von divia Gmbh | 11. April 2013

Wir leben zweifellos in exponentiellen Zeiten. Heute besitzt fast jeder ein Handy, ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Zudem wird es, laut einer Cisco-Studie, bis Ende 2013 mehr mobile Geräte als Menschen auf der Welt geben. Bis 2017 wird sich deren Anzahl auf fast 1,4 pro Kopf erhöhen. Darüber hinaus wird dann auch der monatliche, globale, mobile Datenverkehr von 10 Exabyte (auf Dezimalpräfixe = eine Trillion (1018) Bytes) übertroffen. Jeden Monat werden 31 Milliarden Suchanfragen auf Google gestartet, im Jahr 2006 betrug diese Zahl nur 2,7 Milliarden. Alleine Twitter hat mehr als 200 Millionen Mitglieder, die jeden Tag ca. 400 Millionen Tweets veröffentlichen. Digitale Bilder und Videos, Beiträge auf Social Media Websites, Kauf-Transaktionen, GPS-Signale und Sensoren generieren enorme Datenberge. All dies versteht man unter Big Data.

“Any fool can know. The point is to understand.”(Albert Einstein)

Big Data alleine liefert Unternehmen allerdings noch keinen Mehrwert. Durch die zusätzliche Anwendung von Algorithmen und anderen Datenauswertungstechniken (Analytics) hingegen ist es möglich, in großen Datenmengen unterschiedlichster Art versteckte, interessante und nutzbringende Zusammenhänge aufzudecken. Ein wesentliches Interesse eines Unternehmens liegt darin herauszufinden, was Kunden tatsächlich möchten und wie es diesen Bedürfnissen nachkommt oder diese sogar übertreffen kann. Denn wer schneller als die Konkurrenz (re)agiert, erzielt bessere Geschäftsergebnisse. Dank Big Data-Analysen können die Unternehmen ihre Daten schneller in Wissen umwandeln. Vor allem können geschäftsrelevante Entscheidungen deutlich schneller getroffen werden.

Marketing als primärer Treiber für mehr Profitabilität

Gemäß einer Studie von Forrester Research, stellt für 45% der Forrester-Kunden das Marketing das wichtigste Anwendungsfeld bei Big Data-Projekten dar. Ebenfalls hat Gartner vor Kurzem vorausgesagt, dass das IT-Budget der CMO (Marketingleiter) im Jahr 2017 größer als das der CIO (IT-Leiter) sein wird. Tatsächlich wird Marketing immer mehr technologiebasiert. Big Data bietet Marketingfachleuten viele Chancen. Prognosen über Märkte und Kunden werden präziser, Unternehmen haben nun die Möglichkeit ihre Kundenansprache zu präzisieren, so sind Kontakt- und Antwortraten höher und Umsätze können wachsen.

Reinhard Clemens, Geschäftsführer T-Systems International, sagte im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“, dass Unternehmen sich mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Beispielsweise wird es eine lebenslange Kundenloyalität in Zukunft nicht mehr geben. Der Wettbewerbsvorteil wird vom Wissen über die Kunden und über das Verständnis ihrer Nutzungsgewohnheiten definiert. Ein strategischer Einsatz von Big Data im Marketing kann den Unternehmen nicht nur helfen Kunden sehr gezielt anzusprechen, sondern auch Budgets und Ressourcen erfolgreicher einzusetzen.

Gib Kunden, was sie wirklich wollen!

Nur in einem konkreten Geschäftsszenario kann man den Wert von Big Data im Bereich Marketing nachvollziehen. Ein TV-Spot von IBM „Smarter Planet“ zeigt, wie eine europäische Bäckerei durch den Einsatz von Big Data die Bedürfnisse ihrer Kunden besser verstehen lernte und durch eine angepasste Produktionsplanung der Backwaren ihre Rentabilität um fast 20% steigern konnte. Datenanalysen haben der Bäckerei geholfen herauszufinden, welche Produkte sich gut verkaufen werden und welches die meistverkauftesten Produkte sind. Sie konnte sogar in Erfahrung bringen, dass die Menschen bei Regen mehr Kuchen essen, und dass sie, wenn es wärmer ist, lieber zu herzhaften Speisen greifen, so dass die Bäckerei weniger übrig gebliebene Ware im Verkaufsregal hatte.

Der Einsatz von Big Data im Bereich Marketing kann der Unternehmensführung helfen, detailliertere und wertvollere Informationen zu erhalten, welche zur Entscheidungsfindung in Bezug auf die Unternehmensstrategie, Produkte und die Kommunikation herangezogen werden können.

Dennoch bleibt zu berücksichtigen: Maschinen und Computer sind letztendlich keine Menschen. Sie kennen keine gebrochenen Herzen oder das Gefühl einen Wettbewerb zu gewinnen. Denken wir an große Marketeers wie Coca-Cola oder Apple: Sie sind so erfolgreich, weil sie nicht nur effizient sind, sondern auch, weil sie menschliche Bedürfnisse auf eine neue Art und Weise wecken bzw. erfüllen können.

Big Data birgt unzählbare Möglichkeiten für das Marketing. Ob jedoch die Marketingkampagnen der Zukunft allein auf Algorithmen basieren, wird man sehen.

 

 

Bild-Quelle 1: Flavio Takemoto, http://www.sxc.hu

Bild-Quelle 2: Harald Wanetschka, http://www.pixelio.de