Die Gestaltung der digitalen Zukunft treibt nicht nur die Teilnehmer des zuletzt in Berlin stattfindenden nationalen IT Gipfels um. Es sind vor allem die großen IT-Unternehmen, die sich für die Zukunft wappnen müssen: keinen Trend verpassen, immer wachsam vor der Konkurrenz und natürlich immer schön nah am Kunden dran bleiben. Aus diesem Grund befragt IBM regelmäßig C-Level-Entscheider rund um den Globus zu ihren aktuellen Trendthemen aus dem Technologieumfeld. 2015 wurden in Summe 5247 Entscheider aus 70 Ländern und 21 unterschiedlichen Industrien befragt.
Für mich etwas überraschend, gehen trotz des allgemeinen Hypes noch immer 28 Prozent der Entscheider davon aus, dass technologische Veränderungen keinen größeren Einfluss auf die eigene Wettbewerbslandschaft haben werden. Vielleicht unterliegt ja doch nicht ALLES den Gesetzen der digitalen Transformation. Oder manch einer will es einfach noch nicht wahrhaben, dass es so sein wird.
Nichtsdestotrotz bleibt die Technologie für 72 Prozent der Entscheider ein wichtiger Transformationsfaktor. Etwa genau so wichtig sind die Marktfaktoren (71 Prozent). Hier kann ich leider nur spekulieren, aber ich gehe mal davon aus, dass hier vor allem die Nachfrageseite gemeint ist. Nicht ganz so häufig wurden dagegen die drei anderen abgefragten Einflussfaktoren genannt: Regulationsbedenken (55 Prozent), makroökonomische Faktoren (51 Prozent) und soziale Faktoren (48 Prozent). Letzteres steht zum Beispiel auch für die Veränderung des Kommunikationsverhaltens der Mitarbeiter und dessen technische Befähigung.
Gönnen wir uns einen kurzen Blick auf die Marktfaktoren: Hier ergab die Studie, dass mehr als 50 Prozent aller Befragten ihren Markt vor allem durch Außen - also aus anderen Branchen - bedroht sehen und weniger durch die bereits bekannten Marktplayer. Allen voran die CEOs und CMOs (je zu 60 Prozent). Allerdings ist mir der genaue Split nach Zielgruppen und Branchen nicht bekannt und daher ist nicht auszuschließen, dass die zugrunde liegende Branche den Ausschlag gibt und nicht allein die Rolle. Übrigens ist die Branche, die am meisten den Zugriff aus anderen Branchen auf ihren originären Markt rechnet, die Telekommunikationsbranche (76 Prozent).
Die wichtigsten Technologien
Schauen wir uns nun die Ergebnisse hinsichtlich der relevanten Technologien etwas genauer an. Welche werden in naher Zukunft als die wichtigsten eingeschätzt? Ob man die Auswahl der sieben Antwortkategorien für umfassend genug befindet, das soll jeder selbst entscheiden.
Von den hier möglichen Antworten zeigten im Besonderen drei Technologien (Cloud Computing, Mobile Solutions, Internet of Things) einen signifikant höheren Wert.
Mehr Vorteile als Kosten
Erfreulich für alle Technologieunternehmen: Die Vorteile der Digitalisierung wurden signifikant häufiger bestätigt als die Risiken. Vier von fünf Entscheidern (81 Prozent) bestätigten, dass Technologie ihnen hilft, ihre Produkte und Services zu verbessern. Bei der Vertiefung bzw. Verbesserung der Kundenbeziehung glauben das immerhin noch 75 Prozent. In meinen Augen “nur” 68 Prozent” denken, dass Technologie im Marketing mehr ist, als nur ein kostspieliges Hobby. Bleiben immerhin 32 Prozent, die im Grunde digitales Marketing für überflüssig halten - zugegeben, das ist eine sehr freie Interpretation meinerseits.
Die Sorgenmacher - Risiken der allgegenwärtigen Konnektivität
Seit Jahren ganz oben in der Rangliste der Sorgenmacher, die IT Security. Auch diese Befragung kam wenig überraschend zu keinem anderen Ergebnis. 68 Prozent der Befragten sehen “IT security risks” als größte Bedrohung der Technologisierung der Businessprozesse an.
Alles in allem scheint die Befragung das bestehende Bild von den Einflüssen, Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung zu bestätigen. Wer einen genaueren Blick auf die Studie werfen will, der findet sie hier - leider nur in Kurzform - zum Download: IBM Global C-suite Study.
Bildquelle: IBM Global C-suite Study, http://www-935.ibm.com/services/c-suite/study/study/
