Juliane Rink 31. März 2020

Möglichkeiten zur interaktiven Gestaltung von Webinaren

Webinare bieten dem Veranstalter viele lukrative Chancen: Contentaufbereitung, Leadgenerierung und Qualifizierung oder das Positionieren als Experte der Digitalisierung sind die Träume eines jeden Marketers. Während jedoch Webinare oft als bloßes Mittel gelten, um ausfallende Veranstaltungen zu ersetzen, sind Sie im Marketing vor allem als innovatives Tool bekannt, um mit Leads in den Dialog zu gehen.

Webinare sollten nicht als langweilende Vorlesung gesehen werden, sondern als spannendes und interaktives Format. Klassischer Frontalunterricht gehört längst der Vergangenheit an. Moderne digitale Veranstaltungen sind interaktivvielfältig und bieten Veranstalter und Teilnehmern einen Mehrwert. 

Webinare zu halten ist einfach: Prinzipiell reichen eine Webcam und ein Mikrofon, um Inhalte ins Internet zu bringen. Aber Webinar ist nicht gleich Webinar – Interaktionsmöglichkeiten in Webinaren helfen, den Mehrwert der Veranstaltung zu steigern.  

Interaktion durch Intervention: Dialog zwischen Leads und Veranstalter 

Der große Vorteil von Webinaren ist die sogenannte Interventionspräsenz. Die Interventionspräsenz des Sprechers dient dazu, die Kommunikation direkt auf das Gegenüber anzupassen und Unverständnis oder Fehlinterpretationen durch direkte Ansprache sofort korrigieren zu können. Webinare bieten demnach ideale Voraussetzungen, um mögliche fehlende Interaktionen mit dem Kunden zu generieren.

Für den Sprecher besteht die Möglichkeit, genau wie im Face-2-Face Gespräch, direkt Sachverhalte richtigzustellen, offene Fragen zu thematisieren oder sich des Verständnis der Teilnehmenden rückzuversichern. Doch diese Verfahren können nur nutzbar gemacht werden, wenn das Webinar die Möglichkeit zum Dialog bietet. Das Schlimmste, was bei einem Webinar passieren kann, ist ein Monolog über mehrere Stunden – das ist der Garant für Langeweile und hohe Absprungraten. 

Also was tun? Ganz normal telefonieren? Jeden Teilnehmer zum Telefondate bitten? Sparen Sie sich Zeit und Geld, indem Sie eine Teilnehmerliste von Leuten erstellen, die alle auf einem ähnlichen Level sind. Das betrifft sowohl ihre Phase in der Customer Journey als auch ihren Wissensstand. 

Je dialogischer und interaktiver Webinare sind, desto eher 

  1. kann die Interventionspräsenz genutzt werden, um (zu ihrem Vorteil) Sachverhalte richtigzustellen oder Unklarheiten auflösen 
  2. gefallen Webinare den Teilnehmern 
  3. werden jene Teilnehmer zu vielversprechenden Leads 
  4. erhalten Sie wertvolle Informationen über Leads und Produkte 

Natürlich wollen Webinare wohlüberlegt vorbereitet sein: Eine vorher festgelegte Strategie inklusive vorbereitetem Content hilft dabei Leads optimal zu bespielen und Produkte ins rechte Licht zu rücken. Idealerweise werden Leads durch Webinare für den Vertrieb vorqualifiziert: Produktinformationen, ein Update oder ein Learning bieten sich als Content für Webinare an. Natürlich können Sie Webinare auch als Verkaufsinstrument nutzen - doch gleich wofür: nutzen Sie die Möglichkeit zum Dialog.

5 Ideen, mit denen Sie mit Ihren Leads in Dialog treten 

Jetzt fehlen nur noch konkrete Ideen, mit denen die Interaktion angestoßen werden kann. Hier sind unsere 5 Ideen, mit denen Sie Ihre Webinare interaktiver gestalten können.

  1. Umfragen
    Sie können die Leads über Umfragen abstimmen lassen, in welche Richtung das Webinar gehen soll bzw. welche Schwerpunkte besonders interessant sind. Idealerweise stellen Sie Fragen, die Ihnen helfen, Ihre Kontakte besser zu verstehen. Vielleicht eine binäre Frage wie: “Würden Sie diesen Service nutzen?” oder etwas freiere Varianten wie: “Worin sehen Sie die größten Herausforderungen in dieser Thematik?”  Achten Sie jedoch darauf, dass die Fragen eine ansprechende, leicht zu erfassende Darstellungsform haben und Teilnehmende auf einfache Art antworten können (Auswahloptionen). Das erhöht die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme enorm.
  2. Chat
    Ganz klassisch, ganz wie in der Anfangszeit des World Wide Web. Der Chat kann genutzt werden, um die Fragen der Teilnehmenden auszuloten. Wenn Sie Bedenken haben, dass die Chatverwaltung Ihre volle Aufmerksamkeit bedarf, dann holen Sie sich einen Kollegen mit ins Boot: Co-Moderatoren können den Chat verwalten, Fragen direkt beantworten oder mit Stift und Papier die Fragen sammeln, damit Sie diese später beantworten.
     

    Falls Trolle und das Publikum Ihnen Sorgen bereitenempfiehlt es sich Ihren Chat moderieren zu lassen: Moderatoren gehen auf schwierige Fragen ein und geben den Hinweis, dass diese am Ende des Vortrags beantwortet werden. Ein letzter Hinweis noch zum Chat: Achten Sie auf den Datenschutz und machen Sie sich Gedanken darüber, wer welchen Inhalt lesen kann.

    3. Diskussionsrunden

    Teilnehmer können in Diskussionsrunden Ihre Meinung kundtun. Der Vorteil hierbei ist, dass Sie als Veranstalter aufrichtiges Feedback erhalten. So können Sie die Meinungen und Pain Points Ihrer Leads besser verstehen.  

    Grundsätzlich lohnt es sich, die Teilnehmenden vorab zu fragen, wer sich an der Diskussion beteiligen will. So entsteht einen Überblick über die Anzahl an Sprechern, die an der Diskussion teilnehmen wollen. Dabei ist es wichtig a) genügend Zeit für die Diskussion einzuplanen und b) den Ablauf der Diskussionsrunde zu erklärenAls Moderator können Sie die einzelnen Sprecher nacheinander laut schalten, um ein Durcheinander zu vermeiden. 

    Wenn Sie glauben, das Internet sei nur für introvertierte Personen, dann sollten Sie einige Maulwürfe aus Ihrem Team einschleusen. Dieses moderne trojanische Pferd können Sie nutzen, um neue Denkanstöße zu geben oder provokante Fragen zu stellen – und sorgen ganz nebenbei dafür, dass es kein unangenehmes Schweigen gibt. 

    4. Gäste

    Was ist unterhaltsamer als ein toller Moderator – richtig: zwei tolle Moderatoren! Menschen lauschen von Natur aus lieber einem dynamischen Gespräch als einem Monolog – das steigert das Engagement. 

    Außerdem können Sie die Produktivität und die Interaktivität des Webinars steigern, in dem nicht nur Sie als Veranstalter Ihrem Gast Fragen stellen, sondern den Chat auffordern es Ihnen gleichzutun. Dadurch regen Sie die Teilnehmer zum Nachdenken über die Thematik an. Gäste zu haben zeigt zum anderen auch, dass keine Angst vor einem fachlichen Austausch besteht. Eine gute Art sich als Experte zu positionieren.

    5. Leads auch vor und nach dem Webinar einbeziehen

    Neben dem bereits genannten gibt es noch ein paar kleine Insiderkniffe, die Sie einsetzen können. Lassen Sie Ihre Leads zum Beispiel etwas auf einem Whiteboard zeichnen, und zeigen Sie die Grafik für alle, das macht das Webinar lebendiger.  

    Freigeister können auch an der klassischen Webinar Struktur feilen: Anstatt dem etablierten Muster von Vortrag und Fragerunde zu folgen, kann auch direkt mit einer Diskussion gestartet werden. Oder Sie beginnen mit einem sogenannten Q&A, ein Question and Answer, und beantworten die wichtigsten Fragen Ihrer vorqualifizierten Leads direkt. 

    Social Media ist eine Möglichkeit, Leads schon vor dem Webinar mit einzubeziehen: Frage nach Wunschthemen oder Abstimmung über Speaker. Senden Sie eine Erinnerungsmail (so verhindern Sie eine hohe No-Show Rate) in der Sie nach den Interessen der Teilnehmer fragenSo sollten auch nach dem Webinar erfragt werden, wo noch Bedarf besteht – der Dialog endet nicht mit einem Klick auf “Meeting verlassen”.

Die Quintessenz:  Austausch von Präsentator und Teilnehmenden 

Das sind die wesentlichen Möglichkeiten, um die Interaktivität von Webinaren zu erhöhen. Das Wichtigste ist ein offenes Ohr für Ihre Leads – es erzeugt immer einen Mehrwert – für Unternehmen und Teilnehmer. Chat, Umfragen, eine ganzheitliche Einbindung des Webinars – das sind Instrumente, mit denen die ungeteilte Aufmerksamkeit der Teilnehmer Ihnen gehört. 

Falls Sie unsicher sind, ob Ihr konzipiertes Webinar erfolgreich sein wird, empfehlen wir Ihnen unsere Checkliste. Diese enthält alle wichtigen Informationen zu Webinaren in Kurzform – sodass auch Ihr Webinar Ihre Zuhörer begeistert. 

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Juliane Rink

Juliane Rink bereichert das divia Team seit 2019 und ist unsere Expertin für den Bereich Online Marketing, insbesondere für unsere Webinare. Wer regelmäßig an unseren Webinaren teilnimmt, kennt Juliane als professionelle Rednerin, die mit ihrer Expertise und ihrem Wortwitz sowohl Zuschauer als auch Kollegen überzeugt. In unserem Blog befasst sie sich hauptsächlich mit den Bereichen Digital Marketing und Webinare.