Philipp von Schmeling 27. Dezember 2017

Digitale Transformation - auf dem Weg zur Industrie 4.0

Die moderne Welt befindet sich in einem großen Umbruch, der nicht nur die Art und Weise, wie wir denken, kommunizieren und uns unterhalten, sondern vor allem wie wir Geschäfte machen, revolutionieren wird. Überholte Hierarchien und Geschäftsstrukturen werden verändert, alte Marktteilnehmer werden von neuen abgelöst oder in den Hintergrund gedrängt. Denn diese neuen Akteure können und wollen sich stetig verbessern, um noch schneller, günstiger und effizienter zu agieren.

Der wichtigste Antreiber dieser Entwicklung ist die digitale Transformation. Es ist im Allgemeinen eine allgegenwärtige Integration der digitalen Technologien in alle Geschäftsprozesse der Unternehmen, die zu fundamentalen und agilen Veränderungen in der Arbeitsweise und in der Zusammenarbeit mit Kunden führen soll. Sie soll eine revolutionäre Umstellung der alten Prozesse und langjährigen Geschäftspraktiken zu neuen Arbeitsprinzipien schaffen, die der flächendeckende Einsatz von innovativen Technologie mit sich bringt. Doch welche Vorteile bringt diese Umstellung mit sich und wo liegen die Chancen der digitalen Transformation?
Im Bericht des MIT Sloan Management Review stellten sich neun wichtige Elemente der digitalen Transformation heraus. Zum diesem Zweck führten die Autoren, renommierte IT-Wissenschaftler des berühmten Massachusetts Institute of Technology, eine Umfrage bei mehr als 150 Top-Managern der 50 Großunternehmen (mit einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. USD), die in 15 Ländern tätig sind, durch. Die Umfrage zeigte zwei wichtige Trends:

  • Die Unternehmen befinden sich auf unterschiedlichen Stufen hinsichtlich der Integration von IT-Technologien in die Geschäftsprozesse
  • Jene Unternehmen, die bei dieser Entwicklung weit vorangeschritten sind, konnten sich dadurch wichtige Vorteile erspielen und die Konkurrenz in die Defensive drängen.

Weiterhin konnten die Autoren zeigen, wie die einzelnen Basiselemente der digitalen Transformation konkrete Veränderungen mit sich bringen. Im Zuge dieser Umstellung werden beispielsweise hinsichtlich der Kommunikation mit Kunden weltweit neue Maßstäbe gesetzt. Durch gezielte Investitionen in neue Informationssysteme lassen sich mehr kundenspezifische Daten sammeln, um einen möglichst genauen Überblick über die Kundenzufriedenheit zu gewinnen und neue Marktsegmente zu erschließen. Neue Möglichkeiten der Kommunikation über soziale Netzwerke, intelligente Apps und mobile Anwendungen sowie die Ausweitung der Support Aktivitäten und Online Dienstleistungen seitens der Firmen sorgen für größere Attraktivität bei Kunden.

Eine Transformation der Geschäftsprozesse durch Automatisierung und Datenanalyse bietet den Unternehmen weitere wichtige Vorteile. Die Phasen des Produktlebenszyklus bis zum Wachstum werden schneller durchschritten. Dank Virtualisierung der Arbeitsumgebung entstehen neue Möglichkeiten für die Remote Arbeit. Der Dokumentenverkehr wird immer mehr auf elektronische Basis umgestellt.

Die Cloud Lösungen ermöglichen eine digitale Globalisierung der Geschäfte, da einzelne lokale Netzwerke in ein globales Netz integriert werden. Am Ende entsteht eine enorme Datenmenge, die vielfach weiterverwendet werden kann. Diese Technologien, die unter dem Begriff Big Data zusammengefasst wurden, ermöglichen Entscheidungen aufgrund von statistischen Daten in Echtzeit. Innovative Techniken wie maschinelles Lernen ermöglichen tiefgründige Analysen ohne menschliche Einwirkung.

Das Team hat meistens nur eine Idee und einen Plan zu deren Verwirklichung. Doch die ganze Logistik, die Marketingaktivitäten und vor allem die IT-Infrastruktur muss neu geschaffen werden. Ein Startup besteht meist nur aus einigen wenigen Mitarbeitern, die nur selten über großen finanziellen Spielraum verfügen. So müssen alle Ausgaben so minimal wie möglich gehalten werden. Solche Ausgaben werden durch effiziente digitale Lösungen minimiert.

Auch die Geografie der Teilnehmer kann dank digitalen Transformation deutlich erweitert werden. Mitarbeiter aus unterschiedlichen Ländern rund um den Globus können miteinander kooperieren, ohne in einem Raum anwesend zu sein. Eine verlässliche IT-Infrastruktur ermöglicht Remote Arbeit und Koordination der unterschiedlichen Projekte.

Dabei benötigen die Startups keine sofortigen großen Investitionen. Sie bezahlen meist monatlich genau das, was sie tatsächlich an Ressourcen gebrauchen. Die meisten IT-Unternehmen bezeichnen dieses Prinzip als „pay as you go“. Wenn sie weiter wachsen, dann können sie sofort mehr verbrauchen. Wenn sie dagegen in finanziellen Schwierigkeiten geraten, dann geht es auch umgekehrt.
Doch digitale Transformation birgt auch neue Risiken - eines davon ist die Cybersicherheit.

Die IT-Systemhäuser können hier wichtige Aufgaben übernehmen und für die Sicherheit der unterschiedlichen vernetzten Systeme sorgen. Denn die Anzahl der gezielten elektronischen Angriffe auf die Server der großen Unternehmen wächst jeden Tag und die Cyberspionage wird auch in Zukunft ein großes Thema bleiben. Digitale Transformation bringt ein neues Niveau der Anforderung an die IT-Infrastruktur mit sich. Die Global Player werden immer effizientere Lösungen für den Schutz ihrer vertraulichen Informationen vor Cyberangriffen, die einen erheblichen finanziellen und reputationellen Schaden anrichten können.

Viele Unternehmen arbeiten nach dem BYOD-Prinzip („Bring Your Own Device“), welches die Nutzung privater Geräte in der Arbeit ermöglicht. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Sicherheitslücken, denn vor allem mobile Geräte können leicht Opfer von Hackerangriffen werden. Innovative Lösungen müssen die Sicherheit der Geräte garantieren, unabhängig von ihrem Ort.

Auch virtuelle Umgebungen müssen sicher geschützt werden, denn im Vergleich zu lokalen Netzwerken kann man hier die IT-Infrastruktur noch weniger kontrollieren. Spezielle Technologien, sogenannte Hypervisoren, sollen auch in Zukunft den Schutz von Clouds ermöglichen. So bieten viele Cloud Provider wie beispielsweise Secucloud spezielle Security Operations Center, die in kürzester Zeit in der Lage sind, jegliche Störungen, die unter anderem durch Hackerangriffe hervorgerufen wurden, zu beheben und den Schaden zu minimieren.

Das Startup Unternehmen Green City Solutions verbindet auf eindrucksvolle Art und Weise die Vorzüge der Biotechnologie und des Internet der Dinge. So entstand der weltweit erste Filter auf Moos-Basis, der zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten beitragen soll. Die Wasser- und Nährstoffversorgung läuft vollautomatisch ab.

Der biologische Filter ist mit modernsten und innovativsten Sensoren ausgestattet, die in Echtzeit Daten über Luftqualität liefern und die Leistung des Filters an die veränderte Umgebung automatisch anpassen.

Celonis Software bietet eine Big Data Technologie zur Analyse und Visualisierung von großen Datenmengen. Ziel des Unternehmens ist das sogenannte Data Mining: die Suche nach potentiell wichtigen Informationen, um bisher unerkannte Gesetzmäßigkeiten und Problemfälle aufzudecken. Denn daraus kann neues Wissen für Unternehmen geschöpft und Probleme viel effizienter gelöst werden.
Wird auf das neue Wissen die innovative Machine Learning Technologie angewendet, dann kann die künstliche Intelligenz Prognose über möglichen potentiellen Schwachstellen erstellen.

Der Großkonzern BASF ist ein Vorreiter bezüglich des Internets des Dinge. Seine Maschinen und Anlagen sind weltweit mit Sensoren ausgestattet, die eine Fernwartung bei Verschleiß aus der Ferne ermöglichen. Die moderne Technologie ermöglicht eine Kontrolle in Echtzeit, sowie eine vorbeugende Wartung im Grenzfall. So können langfristig Ausfälle vermieden werden.

 

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Philipp von Schmeling

Philipp von Schmeling schreibt im divia Blog zu Marketingthemen im IT- und B2B-Kontext. Sein aktueller Schwerpunkt liegt dabei auf der Inbound-Marketing-Methodik und Marketing-Trends. Im Projektmanagement organisiert und begleitet er Kundenwebinare.